„….. Nun besaßen die Eltern unseres lockeren Führers in dem Pfaffenthal einen artigen abhängigen Garten, dessen Genuß sie mir gern und freundlich überließen. Kirche und Kloster, nicht weit entfernt, rechtfertigen den Namen diese Elysiums, und in dieser geistlichen Nachbarschaft schien auch den weltlichen Bewohnern Ruh und Frieden verheißen, ob sie gleich mit jedem Blick in die Höhe an Krieg, Gewalt und Verderben erinnert wurden.
….
Nichts kann deßhalb einen wunderlichern Anblick gewähren als das mitten durch dieß alles am Flusse sich hinabziehende enge Thal, dessen wenige Flächen, dessen sanft oder steil aufsteigende Höhen zu Gärten angelegt, in Terrassen abgestuft und mit Lusthäusern belebt sind; von wo aus man auf die steilsten Felsen, auf hochgethürmte Mauern rechts und links hinaufschaut.
Hier findet sich so viel Größe mit Anmuth, so viel Ernst mit Lieblichkeit verbunden, daß wohl zu wünschen wäre, Poussin hätte sein herrliches Talent in solchen Räumen bethätigt….“
Auszüge aus Goethe‘s Werke, J.G. Cotta, 1830, 30. Band
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